Pflichtfeuerwehr

Die Gemeinde beauftragte im Jahr 1874 den Taglöhner Andreas Schmitt eine ständige Flur- und Feuerwache aufzustellen. Diese Pflichtfeuerwehr war für die Ortschaften Heßdorf, Unter-, Mittel-, Obermembach zuständig.

Die vorgesetzte Verwaltungsbehörde verlangte im selben Jahr  von der Gemeinde, dass eine Spritzmaschine anzuschaffen sei. Die Gemeinde weigerte sich eine Spritzmaschine anzuschaffen. Erst als das Bezirksamt drohte: Wenn binnen acht Tagen die Bestellung einer Feuerlöschmaschine nicht nachgewiesen sei, dann wird eine Bestellung für die Gemeinde von "staatsaufsichtswegen" vorgenommen. Daraufhin hat dann die Gemeinde Heßdorf am 13.1.1875 zur Anzeige gebracht, dass die sofortige Anschaffung einer Feuerlöschmaschine beschlossen wurde.

Am 6.10.1875 wurde die neue, vom Nürnberger Glockengießer Braun gefertigte, vierräderige Spritzmaschine im neuen Spritzenhaus in Untermembach untergebracht.

An sonstigen Feuerlöschrequisiten besitzt jede einzelne Ortschaft der Gemeinde eine Feuerleiter und einen Feuerhaken und ist jeder Hauseigentümer mit einem Feuereimer versehen. Für die Wasserbeschaffung bei einem allenfalls ausbrechenden Brande, stehen in der Ortschaft Heßdorf das fließende Gewässer Seebach, in Ober-, Mittel- und Untermembach die Ortsweiher zur Verfügung; zusätzlich ist jedes Anwesen der Gemeinde mit einem Pumpenbrunnen versehen. Die "Anspannung" wird von den Bauern ohne Entschädigung geleistet. Alles in allem, eine überdurchschnittliche Ausstattung.

1877 wird die Maschine vom Staub gereinigt und eine neue Decke aus haltbarem Stoff darüber gespannt.

1893 sollen neue Leitern angeschafft werden und es ist für die Aufhängung derselben Sorge zu tragen. Davon sollen zwei an der Scheune des Bäckermeisters an einem vor Regen geschützten Orte und eine andere an der Scheune des Heckenwirts Noppenberger aufgehängt werden. Auch in Obermembach müssen Feuerleiter und Feuerhaken erneuert werden und für Mittelmembach muss man eine neue Feuerleiter anschaffen.

1894 die Tür am Feuerwehrhaus muss renoviert und der Erdboden darunter entfernt werden, damit sie besser schließt. Ein Teil der Schläuche wird im Gemeindehaus aufgehoben. Der Schlüssel zum Feuerwehrhaus wird beim Landwirt Georg Nagel aufbewahrt.

1896 das Feuerwehrgerätehaus wird renoviert.

In dieser Zeit wurden viele Pflichtfeuerwehren durch die Initiativen privater Männer zu Freiwilligen Feuerwehren gemacht, was auch bei uns im darauffolgenden Jahr zutreffen sollte.